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Emotionen, Fairness und starke Teams: Evangelische Jugend feiert KonfiCup in Köln

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Verzögerter Jubel, aber nicht weniger intensiv: Die siegreichen Mädchen und Jungen des Konfi-Teams der Evangelischen Kirchengemeinde Altenberg/Schildgen schienen regelrecht überrascht, als der Final-Schiedsrichter mitteilte, dass sie gerade den entscheidenden Neunmeter verwandelt hätten. Die letzte Schützin überraschte den Keeper im Team Jesus FC aus dem Bezirk Christuskirche der Evangelischen Gemeinde Köln mit einem trockenen Pike-Schuss ins rechte untere Eck.

Neun Mannschaften vertraten sechs Gemeinden aus allen vier Kirchenkreisen

Das siegreiche Team aus dem Bezirk Schildgen der Evangelischen Kirchengemeinde Altenberg/Schildgen.
Das siegreiche Team aus dem Bezirk Schildgen der Evangelischen Kirchengemeinde Altenberg/Schildgen.

Der KonfiCup ist das bundesweite jährliche Sport-Projekt der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) und ihrer Landeskirchen. Am letzten Märzsamstag spielten auf regionaler Ebene des Evangelischen Kirchenverbandes Köln und Region neun Mannschaften in Köln-Mülheim um den begehrten Wanderpokal. Sie vertraten sechs Gemeinden aus allen vier Kirchenkreisen. Dabei starteten neben der Truppe aus dem Bezirk Andreaskirche Schildgen der Gemeinde Altenberg/Schildgen und dem Jesus FC zwei Teams unter dem Namen Pilgerweg für die Evangelische Hoffnungsgemeinde im Kölner Norden. Ebenfalls mit zwei Teams (FC Epi) beteiligten sich Konfis aus Bickendorf innerhalb der Evangelischen Kirchengemeinde Ehrenfeld sowie der im letzten Jahr erfolgreichen Evangelischen Dietrich-Bonhoeffer-Gemeinde Junkersdorf. Auf ein Team beschränkt hatte sich die Evangelische Kirchengemeinde Hürth.

Ausrichter war einmal mehr das Evangelische Jugendreferat Köln und Umgebung. Jugendreferent und Organisationsleiter Arno Kühne informierte zu Beginn noch einmal, dass von den sechs Personen je Team auf dem Feld vier Spielende über das gleiche Geschlecht (m/w/d) verfügen müssten. Auch im Jugendbereich werde rund um das Thema Geschlechtseintrag und die Optionen diskutiert, begründete er die antidiskriminierende Formulierung.

Nach 16 Begegnungen in zwei Gruppen bestritten deren Sieger das Halbfinale gegen die Zweitplatzierten der anderen Gruppe. Jesus FC zog mit einem 2:0 über Junkersdorf II ins Endspiel, Altenberg/Schildgen war Pilgerweg II mit 3:2 überlegen. Pilgerweg II wiederum dominierte im Spiel um den 3. Platz Junkersdorf II mit 5:1. Das Finale sah nach einem guten 0:0 ein noch aufregenderes Neunmeterschießen. Es siegte das Team aus dem Rechtsrheinischen mit 4:2 über an der Christuskirche am Stadtgarten beheimatete Konfis.

Awareness-Team achtete mit auf einen respektvollen Umgang

Erstmals anwesend beim KonfiCup waren drei Mitglieder des ehrenamtlichen, geschlechtergemischten. Es bildete sich in der Entwicklung der Schutzkonzepte des Kirchenverbandes und der -kreise sowie des Jugendreferates. „Wir halten den ganzen Tag unsere Augen offen, achten darauf, ob Menschen beispielsweise beleidigt, bedrängt, angeschrien oder gegen ihren Willen angefasst werden“, informierte einer der männlichen Teammitglieder. „Andererseits können sich jederzeit Menschen an uns wenden, die sich in bestimmten Situationen unwohl fühlen, die diskriminiert werden.“ Ziel sei ein aufmerksamer, wertschätzender und respektvoller Umgang miteinander. „Wir sind dafür da, dass sich alle wohlfühlen. Wir sind geschult, wie wir mit bestimmten Situationen umgehen, wie wir reagieren sollen“, so der junge Mann. Und das nicht nur beim Fußballturnier, sondern insgesamt bei Großveranstaltungen innerhalb des Kirchenverbandes.

Organisationsleiter Arno Kühne.
Organisationsleiter Arno Kühne.

Jugendreferent Kühne hat ein „sehr spannendes Turnier erlebt, mit vielen Emotionen, mit Freude und Enttäuschung. Mit Einsatz und Eifer. Das ganze Paket, was eine solche Veranstaltung bieten kann.“ Ihn habe sehr gefreut, dass der Vormittag geprägt gewesen sei von einem bemerkenswert fairen Umgang und großen Engagement ebenso auf Seiten der zahlreichen Betreuenden und Unterstützenden. Das gelte auch für das Finale. „Beide Mannschaften haben sich in der regulären Spielzeit nichts gegönnt und fair um jeden Ball gekämpft.“ Schließlich habe die Entscheidung vom Punkt fallen müssen. Ob nun Elfmeter oder Neunmeter, beides sei Glückssache.

Kurze Andachten zur Begrüßung

Zur Begrüßung, wie seit drei Jahren üblich, fanden zwei kurze Andachten statt. Marc Schmidt, Jugendleiter der Ehrenfelder Gemeinde, appellierte an das Fair Play. Es sei ganz normal, dass ein Fußballspiel unterschiedliche Emotionen hervorrufe. Gleichwohl müsse man damit fair umgehen. Mit einem knappen theologischen Exkurs wandte sich Reher an die Anwesenden. „Die Andachten finde ich sehr gelungen. Sie heben unser Turnier von anderen ab, geben ihm von Anfang an einen besonderen Touch“, würdigte Kühne. Mit ihnen mache man deutlich, dass es sich nicht um einen beliebigen sportlichen Event handele.

Klasse Austragungsort

Kühne, seit zwanzig Jahren mit der Vorbereitung und Durchführung des KonfiCups befasst, würdigte ihn als übergreifendes, bereicherndes sportliches und soziales Angebot innerhalb der Konfi-Arbeit. Wertschätzend äußerte sich der Jugendreferent ebenfalls zum Spielort in Köln-Mülheim. Lukas Podolskis „Strassenkicker.Base“ habe ihn schon im Vorjahr beeindruckt. Und die diesjährige Austragung habe das Positive nochmals verstärkt. „Ich finde die Anlage einfach klasse“, ging er nicht nur auf das ansprechende Ambiente der ehemaligen Industriehalle ein. Auch die Betreiber würden sich für die Veranstaltung ins Zeug legen: „Wir haben einen Ansprechpartner. Man kümmert sich um uns, stellt uns Ausrüstung zur Verfügung.“

Auf Bundesebene wird am Himmelfahrtstag gekickt

Das abschließende Turnier auf Bundesebene findet am Himmelfahrtstag in Köln statt. Ob Teams aus dem Kirchenverband Köln und Region dabei sein werden, steht noch nicht fest. Nur alle zwei Jahre können sich die jeweils besten Teams der Kirchenkreise in der rheinischen Landeskirche auf Landesebene sportlich für die Endrunde qualifizieren. Das heißt: Alternierend wird kein Zwischenturnier ausgerichtet. Stattdessen, und das ist wiederum 2025 der Fall, werden die Teilnehmenden unter den von Kirchenkreisen gemeldeten besten Teams ausgelost. Daumen drücken also ist angesagt.

Der Organisationsleiter, unter anderem unterstützt von Jugendreferentin Katrin Reher und Kilian Hagemann (FSJ), dankte vor der Siegerehrung allen Aktiven, Betreuenden und Unterstützenden, den Schiedsrichtern, Sanitätern und dem Awareness-Team. Die vier erstplatzierten Teams freuten sich über Gutscheine für Gruppen-Events im Escape Room, Jump House, Glowing Room (3D Schwarzlicht Minigolf) und Bowling-Center.

Text: Engelbert Broich
Foto(s): Engelbert Broich

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